Kulturpolitik und wissenschaftliche Tätigkeit von MArTA

DAS MUSEUM MArTA

Das Archäologischen Nationalmuseum von Tarent stellt die Forschung tagtäglich in den Mittelpunkt seiner Aktivitäten und fördert archäometrische Studien und Analysen, die mit nicht invasiven Methoden an den Fundstücken der eigenen Sammlungen vorgenommen werden. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen werden unter anderem durch Sonderausstellungen vorgestellt, und zwar nicht nur Wissenschaftlern, sondern auch allen Besuchern des Museums, um eine umfassende Verbreitung des Wissens zu ermöglichen.

Um dies bestmöglich leisten zu können, wurden viele Partnerschaften mit anderen Museen, Universitäten und Kulturinstitutionen in Italien und im Ausland ins Leben gerufen, die es auch Schüler*innen und Studierenden ermöglichen, ihre Bildung mit Hilfe von gezielten Praktika zu vertiefen.

Das wissenschaftliche Team des Museums nimmt mit Hilfe externer Mitarbeiter eine Katalogisierung vor und erstellt ein Inventar des gesamten Lagerbestandes, der außerordentlich interessantes Material enthält, das eines Tages für die Öffentlichkeit ausgestellt werden kann.
Diese Initiative gehört genauso wie die Integration und die Neugestaltung des Ausstellungsparcours zum Projekt MArTA 3.0, das vom NOP 2014-2020 finanziert wird.

Das MArTA bietet auch ein Labor für Restaurierungsarbeiten, das nicht nur dazu dient, die strenge Politik der Überwachung von Kollektionen umzusetzen, sondern auch dazu, die Besucher bei besonderen Anlässen in Kontakt mit den technischen Kompetenzen und Techniken zur Erhaltung, Pflege und Restaurierung zu bringen, die es ermöglichen, das reiche Erbe des Museums zu schützen.

Grab des Taranto-Athleten

Hintergrundinformationen über die wissenschaftliche Tätigkeit

Archäometrische Analysen

Unter den verschiedenen laufenden Projekten erinnern wir insbesondere an die, die sich mit einem Teil des Goldes aus den Kollektionen des Museums befassen: Diese wurden in Zusammenarbeit mit der Fakultät Mathematik und Physik der Universität Salento chemischen und physikalischen Analysen unterzogen, deren Ziel es war, die Zusammensetzung zu untersuchen und festzustellen, wie dick das Material war. So soll Aufschluss über die Techniken gegeben werden, die bei der Anfertigung zur Anwendung kamen.

Archäometrische Analyse vom Gold von Tarent

F.I.S.H and C.H.I.P.S.- Projekt

Im Rahmen seiner Kulturpolitik nimmt das Museum als assoziierter Partner an einem Interreg-Projekt zwischen Italien und Griechenland teil, das die Region Apulien, die Universität Foggia, die Ionische Universität und Eforia für die Antiquitäten in Korfu sowie Confcommercio Tarent und den Fischereiverband vom Hafen von Petriti (Korfu) vereint.

Das so genannte F.I.S.H and C.H.I.P.S.- Projekt (eine ironische Abkürzung, die sich auf eine äußerst fortschrittliche Art des Schutzes von Umwelt und Natur bezieht und für Fisheries and Cultural Heritage, Identity and Participated Societies steht) hat das Ziel, materielle und immaterielle Kulturgüter zu schützen und aufzubewahren, die aus Meeres- und Küstengebieten am Adriatischen und Ionischen Meer stammen. Dabei wird anerkannt, dass Apulien als Knotenpunkt der Kultur- und Handelsbeziehungen im Mittelmeerraum der Antike eine zentrale Rolle spielte.

Das Projekt soll nicht nur für einen Aufschwung der multifunktionalen Wirtschaften sorgen, die mit den Ressourcen des Meeres verbunden sind, sondern auch dazu beitragen, Probleme für Gesellschaft, Kultur und Umwelt in Grenzen zu halten, und neue Formen von integriertem Tourismus zu schaffen, der Gastlichkeit, Kultur und Umwelt vereint. Dabei sollen Natur und Erbe des Territoriums Hand in Hand gehen und mit Partizipationsinstrumenten vermittelt werden (Ökomuseen, Karten von Gemeinschaften, Nutzung bewährter Verfahren). Im Archäologischen Nationalmuseum Tarent wird auch eine Ausstellung veranstaltet, die der Beziehung zwischen Tarent und dem Meer gewidmet ist.

F.I.S.H and C.H.I.P.S.- Projekt

Ausstellungen

Die Verbreitung von Informationen über die Sammlungen der MArTA ist ein weiterer Schwerpunkt der Politik des Museums.
Dies geschieht auch durch die Veranstaltung von Sonderausstellungen, für die besondere Räume des Museums zur Verfügung stehen, oder in Zusammenarbeit mit anderen italienischen und ausländischen Museen.

Zur Zeit findet die Ausstellung MitoMania, wiederentdeckte Geschichten von Menschen und Helden statt. Aber es sind auch weitere Initiativen geplant, um entweder neu restaurierte Werke zu veranschaulichen oder bestimmte Themen im Zusammenhang mit den Sammlungen des Museums zu vertiefen.

Im Rahmen von Medimex, International Festival & Music Conference, das von Puglia Sounds gefördert und 2018 zum ersten Mal in Tarent veranstaltet wurde, hat das MArTA die Ausstellung Kurt Cobain & Grunge: Geschichte einer Revolution präsentiert: Storia di una Rivoluzione.
Zu diesem Anlass fand im Museum die internationale Fotoausstellung „Kurt Cobain und Grunge: Geschichte einer Revolution“ mit Fotografien von Michael Lavine und Charles Peterson statt, zwei der größten Vertreter der zeitgenössischen Fotografie, die sich intensiv mit der Welt des Grunge befassen.

Das MArTA hat beschlossen, an dieser internationalen Veranstaltung teilzunehmen, um die Identität der Stadt hervorzuheben und als Anziehungspunkt für das Territorium zu dienen. Im stetigen Dialog zwischen Vergangenheit und Gegenwart bot sich die Gelegenheit, neue Zielgruppen zu gewinnen und einige besondere Gegenstände und Details hervorzuheben, die speziell mit dem Thema Musik zu tun haben und einen interessanten Einblick in den Ausstellungsparcours bieten.

Unter den Ausstellungen im Museum sind einige besonders erwähnenswert: „Die Wiederentdeckung der Via Appia“, gefördert von der 2. Abteilung des Generalsekretariats des Ministeriums für Kulturgüter, kulturelle Aktivitäten und Tourismus im Rahmen des Projekts „Appia Regina Viarum – Aufnahme des alten römischen Wanderweges in das Netz kultureller Angebote“.

Die Initiative, die von der gemeinnützigen Italian Geographical Society ins Leben gerufen und vom Referat für die Tourismus- und Kulturbranche der Region Apulien unterstützt wurde, hat mit Hilfe von Fotos, Filmen, alten und modernen Landkarten eine Reise entlang der „Königin aller Straßen“ ermöglicht.

Die erste Ausstellung des Museums, „Another Me“, war ein künstlerisches Projekt von „Rossocontemporaneo“: ein Moment des Nachdenkens und des Vergleichs zwischen Vergangenheit und Gegenwart, um die Werte der Schönheit zu unterstreichen, zwischen Tradition und Innovation, zwischen den soliden Werten einer klassischen, materiellen und konkreten Schönheit und den ätherischen Werten der Suche nach dem Zeitgenössischem: flüchtige Präsenzen, die niemals gleich sind.

All dies in der ausdrucksstarken Synthese von sieben Künstlern mit starken und konsolidierten Persönlichkeiten, jungen Künstlern und Meistern, vor allem aus Tarent, die den gemeinsamen Drang haben, die Werte der Identität im Vergleich zur kollektiven Vorstellung zu untersuchen. Sie unterscheiden sich in Hinsicht auf formale Forschung, Erfahrungen und persönliche Erlebnisse, sind aber zugleich komplementär.

Eine Ausstellung, die mit dem Genius Loci (Geist eines Ortes) verbunden ist, weil „Nullus locus sine Genio“ (kein Ort ohne Geist ist), wie Servius Marius Honoratus, ein alter römischer Grammatiker, sagte.
Der Genius Loci als natürliche und übernatürliche Einheit, die mit einem bestimmten Ort oder Territorium verbunden ist, dringt in Form von Symbolen zu uns, als historisches Gedächtnis, und wendet sich an uns, indem er uns die Welt mit anderen Augen sehen lässt.

Ausstellung Mitomania

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