Venusfigurinen von Parabita
„Grotta delle Veneri“, Parabita (LE) | zirka 18.000 v. Chr.
Es handelt sich um zwei aus Knochen gefertigte Statuetten, die zwei stehende Figuren darstellen. Die größere (9cm Höhe und 2,1 cm Breite) wurde aus dem langen Knochen eines großen Pflanzenfressers geschnitzt, wahrscheinlich von einm Bos primigenius oder einem Equus caballus stammend, und ist die realistischere der beiden: Sie ist von einem Gesicht gekennzeichnet, das scheinbar von einem Schleier, einer Frisur oder einer Maske eingerahmt ist.
Die Position der Arme, die unter den Bauch gelegt sind, deutet darauf hin, dass es sich um eine Schwangere handelt.
Ein Loch am äußeren Rand und die Unversehrtheit des Stückes lassen außerdem darauf schließen, dass es als Dekoration diente. Die gleichen stilistischen und ikonographischen Merkmale sind auch in anderen Figurinen aus der Mittelmeer-Gruppe (in Hinsicht auf die lange Kopfform und die Darstellung des Unterkörpers), aus der Rhein-Donau-Gruppe (Darstellung des Gesichts) und der Russischen Gruppe (Armposition) wiederzufinden.
Die kleinere Statuette (6,1 cm Höhe und 1,5 cm Breite) wurde weniger präzise angefertigt und wurde wahrscheinlich als mit Schnitzerei verzierter Gebrauchsgegenstand verwendet. Auch in diesem Fall weist die Position der Arme darauf hin, dass es sich um eine Schwangere handelt.
In Hinsicht auf den Stil können auch hier Vergleiche zu anderen Werken in Osteuropa (wegen der Armposition), aber auch in Westeuropa (wegen der Gesichtsform) gezogen werden.