Panathenäen-Amphoren vom Athleten von Tarent

An den Ecken des Sarkophags vom Athleten von Tarent wurden Bruchstücke von vier großen Amphoren mit schwarzen Figuren gefunden. Drei davon konnten wieder zusammengesetzt werden, die vierte ist fast vollständig verloren gegangen, als südwestlich der Grabstätte eine Bestattungsgrube ausgehoben wurde.
Diese Gefäße gehören zu einer besonderen Art von Amphoren, die Mitte des 4. Jahrhunderts v. Chr. angefertigt wurden und mit einem ganz besonderen Anlass verbunden sind: Ihr Name, Panathenäen- Amphoren, bezieht sich nämlich auf das Fest der großen Panathenäen, das in Athen alle vier Jahre zu Ehren der Schutzpatronin der Stadt, Göttin Athene, gefeiert wurde.

Auf der einen Seite wird die bewaffnete Göttin in den Kleidern von Promachos (Kämpfer) zwischen zwei Säulen mit griechischer Inschrift daneben dargestellt, die auf die „Spiele von Athen“ hinweist.

Diese Amphoren enthielten wertvolles Öl, das durch 27 Pressungen von Oliven der heiligen Bäume der Göttin Athene gewonnen wurde und den Siegern der athletischen Spiele der großen Panathenäen als Preis verliehen wurde, wobei ihre Disziplinen auf der Rückseite jedes Gefäßes gezeigt wurden.
Die Amphoren des Athleten von Tarent zeigen ein Quadriga-Wagenrennen, den Boxkampf sowie zwei Disziplinen, die Teil des Fünfkampfes waren: Weitsprung und Diskuswurf.

Diese Feste lockten Athleten aus der gesamten Welt mit griechischer Sprache und Kultur an, darunter den anonymen Aristokraten aus Tarent, der in der via Genova bestatten wurde und dem es gelungen ist, sich mit zahlreichen Disziplinen Ruhm zu verschaffen.