Ohrringe aus Gold und Emaille

Tarent, Strada S. Lucia | 11. Jh. n. Chr.


Ein Paar Goldohrringe, die in einem Grab in der Gegend Montedoro, dem Militärquartier gegenüber, gefunden wurden. Sie bestehen aus einem glatten Ring mit Öse und Haken und aus einem Anhänger in Form eines dreieckigen Pyramidenstumpfes, der mit Cloisonné in roter, blauer und weißer Farbe verziert wurde.

Die Dekorationen bestehen aus einer Fläche, die an den Rändern von horizontalen Linien eingerahmt und von kleinen Spiralen und einem Halbkreis umgeben ist. Die Motive unterscheiden sich in den beiden Exemplaren: Das erste zeigt kleine vierblättrige Blüten, das zweite drei sich gegenüberstehende spiralförmige Motive.

Form, Fertigungstechnik, dekorative Motive und Kompositionsschemata lassen vermuten, dass sich die Werkstätten, in denen diese raffinierten Objekte hergestellt wurden, im Osten befanden, wahrscheinlich in der Gegend von Konstantinopel.

Für diese künstlerische Technik der Emaildekoration, die auf Metallgegenständen (Gold, Silber oder Kupfer) angewandt werden kann, werden mit Hilfe von schmalen Leisten, die einem Muster folgend auf einer tragenden Struktur angebracht werden, geschlossene Kammern (Cloisons) geschaffen. In diesen wird dann eine Glaspaste aufgetragen, normalerweise in verschiedenen Farben.

Der Gegenstand wird dann in kleinen Öfen gebrannt, und zwar bei kontrollierten Temperaturen, die je nach den verschiedenen Schmelzpunkten der Emaille variieren. Nach erfolgter Verglasung werden die Oberflächen poliert und geglättet.


SAAL XXV - Vitrine 70, 2.1

Ohrringe aus Gold und Emaille

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