Münzschatz
Tarent, Via Nitti Ecke Via Cugini (heute Via Pitagora) | 5. Jh. n. Chr.
Münzschatz bestehend aus 8 Goldmünzen, die den Kaisern Leo I. (457-474 n. Chr.), isaurischer Zenon (474-491 n.Chr.) und Anastasios I. (491-518 n.Chr.) zuzuordnen sind.
Auf der Vorderseite der Geldstücke ist die Büste des Kaisers abgebildet, die Legende D(ominus) N(oster), der Name des Kaisers, unter dessen Regierung die Münze geprägt wurde, sowie die Inschrift PERP(etuus) AUG(ustus) (bei den Prägungen von Anastasios als PP AUG abgekürzt); auf der Rückseite sind ein Sieg mit Kreuz, die Legende VICTORIA AUG(ustorum), die Kennzeichnung der Münzprägestätte – CON(stantinopolis) – und die Reinheit des Metalls – OB(ryzum), also reines Gold – zu sehen.
Der Solidus, solides Gold mit einem Gewicht von zirka 4,5 g, war die Grundlage des damaligen Wirtschaftssystems und garantierte dank des stabilen Gewichts und der Reinheit des Metalls einen festen Bezugspunkt für die Abwicklung von Geschäften und förderte so auch das Horten.
Der Schatz wurde in einem Gebiet gefunden, das dem Grafen Pietro d’Ayala Valva gehörte und enthielt ursprünglich 32 Stücke, von denen 10 dem Kaiser Leo I., 3 dem Kaiser isaurischer Zenon und 19 dem Kaiser Anastasios I. zugeordnet werden. Der Generalintendant Quintino Quagliati wandte Art. 18 des Gesetzes 364/1909 an, der vorsah, dass die Hälfte der zufällig entdeckten Fundstücke dem Landbesitzer gegeben werden sollte (alternativ konnte ihm der Wert ausgezahlt werden). Für das Museum behielt er nur die Hälfte der Münzen ein und suchte die bedeutendsten Exemplare aus. Von diesen gingen dann acht weitere verloren.